Im Mai behandelten die dritten Klassen das Thema „Auge“. Im Unterricht wurden allerlei Versuche zum Augenlid, der Linse und optischen Täuschungen gemacht und wichtige Fachbegriffe gelernt.
Den Abschluss und gleichzeitig Höhepunkt dieser Einheit bildete der Besuch des Ehepaars Schneider. Herr Schneider ist aufgrund einer Augenerkrankung erblindet. Er erzählte uns von seinem Alltag und mit welchen Tricks er diesen gut meistern kann.
Bei der Auswahl seiner Kleidung beispielsweise erfühlt er den Stoff und besondere Merkmale, um das Kleidungsstück zu erkennen. Es können auch Knöpfe mit bestimmten Formen an die Kleidungsstücke genäht werden. Jede Form steht dann für eine Farbe. Die neueste Technik kann aber auch weiterhelfen. Farberkennungsgeräte und spezielle Apps auf dem Handy erkennen die Farbe und sprechen sie dann vor.
Das Einschenken von Getränken stellte sich als besonders schwierig heraus. Einige Kinder aus den Klassen versuchten eine Tasse mit Wasser zu füllen. Selbst mit dem Finger in der Tasse war es nicht leicht, den Abstand zum Krug und die Füllhöhe abzuschätzen. So blieb die Untertasse nicht immer trocken. Wir hörten begeistert zu, durften Bilder aus einem
Bilderbuch Tiere erfühlen. Das war gar nicht so einfach. Eine Menge Fragen wurden von uns gestellt und wir erhielten auf jede eine Antwort.
Neu für uns war vor allem das Schreiben und Lesen der Blindenschrift. Das Ehepaar erklärte uns genau, wie man Buchstaben und sogar Rechenzeichen erlesen kann. Zum Schluss bekamen wir noch ein Blinden-Alphabet und einen Textstreifen. Darauf war unser Name einmal richtig und einmal falsch geschrieben. Wir mussten herausfinden, welches unser richtiger Name war. Das war gar nicht so einfach.
Die Klassen 3a und 3b bedanken sich herzlich für diesen spannenden Besuch!